*y*dasMomorgenjournal.eu#Ententalkdas Gespräch mit der Ente

*tnd*ente*191*

 

Ente:
Heute begrüße ich – wie immer unter Pseudonym – Prof. Dr. Klöbner (we/they) vom morgenjournal.eu | dasMo und Dr. Müller-Lüdenscheid (we/they) von der Bürga°Lobby.

An dieser Stelle kurz der Hinweis: viele beim morgenjournal.eu entgendern auf a° für alle. Wir sind uns bewusst, dass das ebenso wenig perfekt ist, wie alle anderen Formen, es kommt aber von Herzen.

 

Zu unserem heutigen Thema:
Integration #bessermachen

 

Ihr behauptet, wir brauchen nur das Thema Integration neu zu denken, um die großen Sorgen der Bürga° zu lösen. Wie das?

 

Prof. Dr. Klöbner:
An der Stelle möchte ich zuerst klarstellen, dass wir jetzt nicht für alle Deutschen sprechen. Es gibt sicher viele, die unsere Gedanken nicht einmal nachvollziehen können.

 

Dr. Müller-Lüdenscheid
Wir werten auch nicht. Zumindest nicht die Bürga°. Dass wir von den politischen Entscheidungen der letzten 25 Jahre nicht angetan sind, lässt sich nicht ganz verbergen.

 

PDK:
Wir denken, das Thema Integration macht all die Bereiche sichtbar, in denen der Staat in den vergangenen 25 Jahren versagt hat. Bereiche, die kaputt gespart wurden. Bereiche, für die es angeblich nie das nötige Geld gab.

 

Bildung.
Wir pferchen zu viele Schüla° in die Klassen. Die Schulgebäude verfallen. Lehrkräfte fehlen. Obendrein werden Inhalte unterrichtet, die mit dem Leben nur noch am Rande zu tun haben. Empathie und Medienkompetenz, in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit, sind in Deutschland weitgehend unbekannt.

Ein Armutszeugnis, für ein so reiches Land wie Deutschland.

 

DML:
Bezahlbarer Wohnraum.
Wohnraum ist für die Masse nicht mehr bezahlbar. Baukosten sind für die Masse nicht mehr bezahlbar. Glücklich, wer einen alten Mietvertrag oder eine abbezahlte Wohnung hat. Alle anderen haben Pech gehabt. Bei Schimmel konnte man früher ausziehen, heute steht man vor der Wahl: Gesundheitsgefahr oder Obdachlosigkeit.

Wohnraum ist ein menschliches Grundbedürfnis. Es ist hochgradig schäbig, hier einen unregulierten Markt seine hässlichen Blüten treiben zu lassen.

 

PDK:
Gesundheitsversorgung.
Privat versichert brauche ich gar keinen Termin, kann einfach so vorbeischauen und komme dran. Gesetzlich versichert bin ich entweder von alleine gesund geworden oder gestorben, ehe ich einen Termin habe.

Das ist nicht anständig.
Das ist Politikversagen.

 

DML:
Justiz.
Die Justiz in Deutschland ist eine der gerechtesten in der Welt. Aber, als ob sie in der Öffentlichkeit ein Bad-Bitch-Image präsentieren möchte, liefert sie regelmäßig haarsträubend ungerechte Urteile.

Friedlicher Protest, bei denen einige, wenige Mitmenschen Zeit verlieren, wird mit Haft bestraft. Gleichzeitig werden Cum-Ex-Prozesse verschleppt, bei denen Milliarden an Steuern hinterzogen wurden. Der Prozess gegen Olearius wurde wegen Bluthochdruck eingestellt.

Wer einmal zu oft beim Schwarzfahren erwischt wird, muss in den Knast. Gleichzeitig verurteilt ein Münchner Gericht einen deutschen Feuerwehrmann wegen Vergewaltigung zu einer besonders milden Strafe auf Bewährung, weil sonst seine Beamtenlaufbahn gefährdet wäre.

Das fühlt sich nicht gerecht an. Das untergräbt das Vertrauen in die Justiz. Das treibt einen Keil zwischen die Gesellschaft.

 

PDK:
Klimaschutz.
1972 hat der Club of Rome bereits gewarnt: Die Industrienationen müssen achtsamer mit Ressourcen umgehen und das Ausmaß an Umweltzerstörung reduzieren. Die Industrienationen hat das nicht interessiert. Konzerne haben weltweit mit der Ausbeutung und Verschmutzung bestens verdient.

Jetzt, 5 Minuten nach 12, sollen die Bürga° den Karren aus dem Dreck ziehen. Und vor allem den Preis zahlen. Umweltschutz als Geschäftsmodell. Mit gesetzlichem Zwang zum Kauf.

Da wird mal eben nebenbei eine Pflicht zur Gebäudedämmung erlassen. Und mit einem Federstreich wird die Altersvorsorge von Millionen Menschen, Menschen, die ihr mittlerweile 40 bis 60 Jahre altes Häuschen oft mit den eigenen Händen gebaut hatten, wertlos. Wertlos, weil die Dämmung mehr kostet, als das Häuschen wert ist.

Und wozu? Mittlerweile zeigt sich, dass Wärmepumpen auch in mäßig gedämmten Altbauten wunderbar funktionieren.

 

DML:
Korruption.
Dass es in der Corona-Krise, während Firmen um ihre Existenz und Menschen um ihr Leben kämpfen mussten, viele diesen Kampf verloren haben, dass es in dieser Krise reihenweise Unions-Abgeordnete vor den Kadi gespült hat, weil sie sich an Masken und Schutzkleidung bereichert haben, ist so verabscheuungswürdig, es fehlen einem die Worte.

 

PDK:
Berufsberatung.
Sprechen wir den Elefanten im Raum doch direkt an. Die deutsche Automobilindustrie hat den Wechsel hin zur Elektromobilität verschlafen. Die gute Nachricht ist, sie holt mittlerweile auf und wird es in den kommenden Jahren wieder an die Weltspitze schaffen.

Die schlechte Nachricht ist, Elektroautos bestehen aus weniger Teilen und brauchen weniger Wartung. Es wurden bereits zigtausende Stellen bei den Konzernen und ihren Zulieferern abgebaut. In den kommenden Jahren wird sich das nicht nur fortsetzen, es wird sich auf Tankstellen und Werkstätten ausdehnen.

Wir erleben einen Strukturwandel. Alt eingesessene Unternehmen werden untergehen, neue werden entstehen.

 

DML:
Mit anderen Worten: in den kommenden Jahren kann jeda° unverschuldet den Arbeitsplatz verlieren.

In dieser Phase brauchen die Menschen im Land Vertrauen in den Staat. Sie müssen spüren, da steht ein starker Partner an meiner Seite; der fängt mich auf, wenn’s hart auf hart kommt; der unterstützt mich aktiv dabei, einen neuen Job zu finden; und zwar nicht einfach irgendeinen Job, sondern einen, der zu mir passt; und egal wie lange die Suche dauert, das Arbeitslosengeld wird reichen um mein Leben weiter zu leben, den Standard zu halten, Hypotheken weiterzubezahlen. Echte Unterstützung ohne eine drohend tickende Uhr.

 

PDK:
Die Realität sieht aber natürlich ganz anders aus. Da ist eine drohend tickende Uhr, die sagt: Mach hinne, sonst stufen wir dich auf Bürgergeld herunter. Oder weißt du was, wir schaffen auch das Bürgergeld ab, dann hast du noch mehr Motivation, dir einen neuen Job zu suchen. Wie du das machst, ist dein Problem. Von uns gibt es hier ein Job-Angebot zum halben Lohn 800km weit weg. Du musst dich um die kranke Oma kümmern, weil es keinen Pflegeplatz gibt? Das sind doch nur Ausreden. Wenn wir dir jegliche Unterstützung streichen, wirst du schon eine Lösung finden.

Das ist zynisch.
Das ist menschenverachtend.
Das ist zutiefst ungerecht.

Das ist herzlos.

Das macht den Menschen Angst.

 

DML:
Wir könnten noch über vieles mehr sprechen. Mobilität, Rente, Pflege, Inflation, einstürzende Brücken. Die Liste ist lang.

Weil die Liste so lang ist, hören die Menschen im Land seit Jahren, es sei kein Geld da. Der Staat müsse sparen. Budgets müssten gekürzt werden. Die Zeit des Wünschens sei vorbei.

 

PDK:
Die Zeit des Wünschens sei vorbei.

Ein selten dämlicher Satz. Er kommt eigentlich immer von Menschen, denen man ansieht, dass sie sich selbst jeden Wunsch erfüllen. Privatflugzeug. Teure Autos. Champagner. Zigarren.

Die Zeit des Wünschens sei vorbei.

Ich muss es nochmals sagen: Ein selten dämlicher Satz. Ein Satz, der dazu gedacht ist, die kleinen Leute klein zu halten. Ein Satz, der einen Spaltkeil zwischen unsere Gesellschaft treibt. Ein Satz, der alle verachtet, die sich die Welt eben nicht kaufen können.

 

DML:
Jetzt gehen wir zurück ins Jahr 2015.
Die Flüchtlingswelle.
Furchtbares Wort.

Da kamen Menschen in größter Not zu uns nach Deutschland.

Wer wollte, hat Menschen wie sich selbst gesehen, die sich eine neue Existenz aufbauen wollten. Menschen, die Arbeitsplätze übernommen haben, für die sich zuvor kein deutscher Arbeita° gefunden hat.

Wer wollte, konnte aber auch fremde Menschen sehen, für die es plötzlich Gelder, Unterkünfte und Unterstützung gab, die einem selbst – tatsächlich oder gefühlt – jahrelang vorenthalten worden waren.

Deutschland hatte zu der Zeit das Glück, eine Kanzlerin zu haben, die Kompetenz und Empathie verband. Frau Dr. Merkel hat es geschafft, Brücken zu bauen. Deutschland hat dadurch viel geschafft. Die Menschen in Deutschland haben viel geschafft.

Jahre später, der Regierungswechsel 2021, war geprägt von einer seltenen Harmonie. Deutschland hat sich der ganzen Welt als verlässlicher Partner präsentiert. Gemeinsame Ziele wurden fortgeführt, allenfalls neu gewichtet. Die Botschaft war Kontinuität.

 

PDK:
Doch es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Im Februar 2022 marschierte Putin – erneut – in die Ukraine ein.

Neue Ängste schwappten über Deutschland.

Erst existenziell:
Kommt der Krieg bis zu uns?

Dann finanziell:
Wovon soll ich Benzin, Strom und Lebensmittel bezahlen, die sprunghaft teurer wurden?

Es hieß nochmals zusammenrücken. Räume finden für vor dem Krieg flüchtende Ukrainer°.

Wer wollte, hat diesmal Nachbarn gesehen und wieder großzügig geholfen.

Wer wollte, konnte aber erneut fremde Menschen sehen, für die es wieder Gelder, Unterkünfte und Unterstützung gab, die einem selbst – ganz sicher, oder doch zumindest gefühlt ganz sicher – jahrelang vorenthalten worden waren.

Diesmal hatte Deutschland das Pech, einen empathielosen Parteivorsitzenden auf der Oppositionsbank zu haben. Ein Mann, der nur ein Ziel zu kennen schien: selbst Kanzler werden. Ein Mann, der gar nicht daran dachte, Brücken zu bauen. Ein Mann, der rechtsnationales Gedankengut weiterverbreitet hat. Ein Mann, der nach Leibeskräften Gräben gezogen hat.

 

DML:
Ein Mann, der das Vertrauen in die aktuelle Regierung aktiv beschädigt hat. Ein Mann, der vermutlich dachte, er würde einfach nur konkurrierende Parteien beschädigen. Ein Mann, der sich vermutlich bis heute nicht bewusst ist, dass er stattdessen das Vertrauen in den Staat und alle seine Institutionen untergraben hat.

Ein Mann, der gemeinsam mit den Feinden der Demokratie über Jahre unablässig Hass, Hetze und Häme in den Keller unserer Demokratie gepumpt hat. Unmengen brauner Gülle, die die Fundamente unserer Demokratie seit Jahren beständig angreift.

Am 29.01.2025 führte dieser Mann seine Parteifreundae° in eben diesen Keller der Demokratie und hat ihnen das braune Güllebecken brodelnden Hasses als heilsames Moorbad verkauft. Siegessicher lächelnd. Rhetorisch brillant.

Ebenso siegessicher lächelnd und mit der gleichen rhetorischen Brillanz umwirbt er die Wähla°. Seit Jahren wiederholt er konsequent sein Versprechen: Wenn ihr mich wählt und die nächsten Jahre hart arbeitet, dann werdet ihr dafür reichlich entlohnt werden.

Ob er diese Erzählung selbst glaubt, oder ob ihm vollkommen egal ist, was er sagt, solange er sich damit nur den jahrzehntelangen Traum von der Kanzlerkrone erfüllt, das werden wohl irgendwann Historiker entschlüsseln müssen.

 

PDK:
Was dieser Mann nicht zu erkennen scheint, ist, dass die Wähla° sich nicht noch einmal hinters Licht führen lassen. Er muss seine Versprechen erfüllen, oder die Stimmung wird restlos ins Rechtsextreme kippen.

Indem er die alten Floskeln kopiert hat, hat er selbst die Verantwortung übernommen, für alle nicht eingelösten Versprechen seiner Vorgänger. Auch wenn er den Ausdruck tunlichst vermieden hat, seine Wähla° erwarten von ihm jetzt die blühenden Landschaften.

Doch wie will er seine Versprechen erfüllen? Und zwar jetzt. 2025. Nicht vielleicht irgendwann irgendwie in 2045. Wie will er blühende Landschaften liefern? Sein Parteiprogramm ist getragen von Phrasen, von Bauchgefühl, von ‘früher-haben-wir’.

Ideologische Punkte wie das Aus vom Verbrenner-Aus, das Aus vom Atom-Aus, das Aus von der endlich angelaufenen Heizungsförderung und das Aus vom Bürgergeld deuten allesamt auf eine weitere Verschlechterung der Lebensumstände vieler Menschen.

Die Schamlosigkeit, politische Beschlüsse mit zum Teil gesichert rechtsextremen Kräften durchzudrücken, ist wirkungslos, wenn die Beschlüsse aus inhaltsleeren Worthülsen bestehen.

Den vollen Einsatz aller Menschen im Land, den er so gerne fordert, wird er nicht in dem Maß erhalten, in dem er ihn erwartet.

Er selbst hat den Menschen jahrelang gesagt, dass der Staat ihren Einsatz nicht zu würdigen weiß, ihr hart erarbeitetes Steuergeld verschwendet. Er selbst hat den Staat als Gegner präsentiert. Einen Gegner unterstützt man nicht bedingungslos, nur weil der sich mit einer neuen Galionsfigur schmückt.

 

DML:
Damit kommen wir ans Ende unserer langatmigen Einleitung.

Wie anfangs bereits gesagt, wir sprechen weder für alle Deutschen noch für alle neurodivergenten Menschen. Wir behaupten nicht, dass unsere Perspektive die einzige Perspektive ist. Wir denken aber schon, dass wir einigen Millionen Menschen in Deutschland, Österreich und vielleicht sogar der Schweiz aus dem Herzen sprechen.

 

PDK:
Wenn wir jetzt unseren Lösungsansatz skizzieren, dann wieder unter der Prämisse, dass wir nur einen von vielen Wegen aufzeigen. Wir sagen ausdrücklich nicht, dass es so gemacht werden muss. Wer einen besseren Weg kennt, möge darüber sprechen.

Der Kern unseres Anliegens ist es, respektvolle Gespräche zu fördern. Wünschen ist nicht nur erlaubt, es ist ausdrücklich erwünscht.

 

DML:
Wenn die Politik aufhört, über Migration zu polemisieren und stattdessen über echte Integration spricht, werden die anstehenden Aufgaben schnell klar.

Was brauchen wir, damit Integration gelingt? Wir brauchen Bürga°, die mit ihrem Staat zufrieden sind. Die Bürga° müssen sicher sein, dass wir es schaffen, Fremde zu integrieren. Das geht nur, wenn es den Bürgan° gut geht und sie keine Angst vor der Zukunft haben. Das braucht echten Auschwung.

Mehr netto vom brutto reicht nicht mehr, wenn gleichzeitig die Ausgaben steigen. Die Leute wollen mehr frei verfügbares Einkommen. Am Ende des Monats muss mehr Geld auf dem Konto sein. Kino, Kneipe und Karibikurlaub müssen für die breite Masse wieder erschwinglich werden.

 

PDK:
Die Zeit des Hinhaltens und Vertröstens ist vorbei. Die Zeit, in der man Scheitern jemand anderem in die Schuhe schieben konnte, ist vorbei.

Wer Deutschland wieder nach vorne bringen will, muss liefern. Das geht aber nur, wenn Staat, Bürga° und Wirtschaft zusammenarbeiten. Wir müssen Brücken bauen.

Das wäre an sich recht einfach. Der Staat braucht den Bürgan° nur zuhören. Die sagen ja, was sie wollen. Weniger Angst, dafür mehr Lebensqualität.

Traurigerweise ist dieser Weg vielen Politikan° verschlossen, weil sie denken, sie wüssten bereits alles und sich am liebsten selbst reden hören.

 

DML:
Ein wichtiger Weg, über den Bürga° ihre Wünsche, Sorgen und Erwartungen an den Staat richten können, sind die Beauftragten der Bundesregierung. Wer den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken will, hört hier genau hin und findet Lösungen.

Leider sind einige Politika° so von sich überzeugt, dass sie die Beauftragten mit Hohn, Spott und Beleidigungen überziehen und am liebsten abschaffen wollen.

Gleichzeitig sind viele Bürga° so sehr vom Staat enttäuscht, dass es für sie gar keinen Sinn macht, mit einer staatlichen Stelle wie einem Beauftragten zu reden.

 

PDK:
dasMo | morgenjournal.eu hat daher die Bürga°Lobby ins Leben gerufen. Eine Art digitaler Wunschbrunnen. Jeda° kann seine Träume, Wünsche und Sehnsüchte mit der Bürga°Lobby teilen.

Die Betonung liegt aber ganz klar auf Träumen, Wünschen und Sehnsüchten.

Es bringt niemanden weiter, darüber zu diskutieren, wem was weggenommen werden soll. Wir ermutigen daher alle eine gesunde Portion Egoismus zu zeigen und darüber zu schreiben, wovon sie selbst mehr wollen.

Als Beispiel:
Mehr Freizeit und mehr Geld, um die Freizeit auch genießen zu können.

 

DML:
Die Bürga°Lobby veröffentlicht diese Träume, Wünsche und Sehnsüchte. Auf Wunsch auch anonym oder unter Pseudonym. Wenig überraschend – wir sind halt alle Menschen und haben am Ende doch sehr ähnliche Vorstellungen vom Glück – liegen viele Wünsche ganz nah beisammen.

Aktuell die drei häufigsten Wünsche:

 

Ente:
Was macht ihr dann mit den gesammelten Wünschen?

 

PDK:
Wir halten alleine das Veröffentlichen schon für einen wichtigen Beitrag zur Meinungsfreiheit. Die #Vision2028 Seite wird bis 2028 laufen. Werbefrei. Ohne Kommentare. Wünsche pur. Jeda° kann mitmachen.

Sobald ein Wunsch mehr als 1.001 Unterstütza° hat, erstellt die Bürga°Lobby einen eigenen, digitalen Lobby-Club. Damit diese Clubs nicht zu ernst und verkrampft werden …

 

DML:
… wir wollen ja die Politik nicht kopieren …

 

PDK:
… wird jeder Lobby-Club von en° Künstla° geleitet.

Da ist dann völlig offen, was entsteht.

Es bietet sich natürlich an, die Themen künstlerisch aufzuarbeiten. Inspirieren, provozieren, sichtbar machen. Kurzfilme, Theaterstücke oder auch ganz sachliche Gesprächsrunden.

Es gibt aber auch schon erste Ansätze mit Try-ups.

 

Ente:
Von den Try-ups habe ich intern schon einige Pitches gesehen. Wenn ich das richtig verstehe, ist das sowas Ähnliches wie Start-ups. Beißt sich das nicht mit deinem vorigen Rant über Umweltweltschutz als Geschäftsmodell?

 

PDK:
Ganz und gar nicht. Die heißen ja Try-ups, weil es ums Ausprobieren geht. Man rechnet damit, dass die ersten 20 bis 30 Versuche nicht funktionieren werden. Entsprechend investiert man kein Geld, sondern nur die Kreativität des Teams und Zeit. Es gibt also keinen Erfolgsdruck und auch keine Investoren.

 

Ente:
Der Antrieb ist aber ja die Hoffnung, am Ende Erfolg zu haben. Da schwingt in meinen Augen schon ein finanzieller Anreiz mit. Die Pitches sehen jedenfalls nicht anders aus, als das, was ich in Start-up-Hubs zu sehen bekomme.

 

PDK:
Die sehen auf den ersten Blick gleich aus. So wie umfahren und umfahren gleich aussieht, aber genau das Gegenteil bedeutet.

In den Try-ups geht es ums machen. Daoismus. Der Weg ist das Ziel.

Wenn du mitmachst, wirst du mächtig. Du hast Kontrolle, über das, was du machst. Du bestimmst. Du bekommst sehr schnell Feedback, was funktioniert und was nicht. Dieses Gefühl von Ohnmacht, das gerade Social-Media vermittelt, löst sich auf.

Wir haben halt doch mehr Macht, als hin und wieder einen Wahlzettel auszufüllen oder unseren Supermarkt bewusst auszuwählen. Wir können unsere Ideen viel einfacher umsetzen, als ein BWL-Studium uns glauben macht. Jedenfalls dann, wenn man die eigene Erwartungshaltung von ‘morgen bin ich Millionär’ auf ‘morgen bin ich ein Stück schlauer’ wechselt.

 

DML:
Die Teilnehmenden erkennen, dass gründen etwas Spielerisches, Einfaches sein kann, wenn man die finanziellen Aspekte ausklammert.

Der häufigste Fehler beim Gründen ist, dass die Gründa° es zu verbissen angehen. Start-ups werden direkt als Vollzeit-Jobs gestartet, die ein Leben finanzieren sollen.

Plan.
Pitch.
Finanzierung.
Umsetzung.
Millionär.

So funktioniert aber das Leben nicht.

Mit jedem Rückschlag, jeder Verzögerung, jeder Planänderung bricht da etwas Selbstvertrauen. Die Leute verbiegen sich für Anschubfinanzierungen, verkaufen ihre Seele an Investoren. Selbst wenn es am Ende doch noch irgendwie klappt, ist die Kontrolle längst weg und alle guten Vorsätze werden von den Investoren zu Greenwashing parodiert.

Gruselig.

Als ich vor Jahren eine Gründa°Selbsthilfe-Gruppe hatte, war das der rote Faden, der alle Projekte verband.

 

PDK:
Deswegen der Begriff Try-ups.

Deswegen das Budget-Limit von 185 Euro. Wobei da manchmal geschummelt wird.

Deswegen ein Zeit-Limit von 4 Stunden pro Woche. Wobei da ziemlich oft geschummelt wird.

Deswegen der spielerische Ansatz. Bei dem wird nicht geschummelt.

 

Ente:
Mir raucht jetzt der Kopf.

Das Konzept habe ich halbwegs verstanden. Dass alles so vage gehalten ist, ist Teil des Konzepts, damit sich jeda° seinen eigenen Raum schaffen kann.

Auf meinem letzten Post-it steht jetzt noch ‘dasMo-Motto’. Wer mag das noch kurz erklären?

 

DML:
Nachdem bei #Vision2028 jeda° mitmachen kann, völlig Fremde aufeinander treffen, brauchten wir Spielregeln, an die sich alle halten müssen. Da wurde uns recht schnell klar, dass das keine 30 Seiten können. Auch keine drei Seiten. Nicht einmal eine Seite wird gelesen.

 

PDK:
Also haben wir dasMo-Motto auf drei Zeilen komprimiert:

#MenschFirst
Handeln im Sinn der 17 SDG
Respektvolle Kommunikation

 

Ente:
Wie wird dasMo-Motto umgesetzt und durchgesetzt?

 

PDK:
Ein Großteil der Kommunikation läuft über die Redaktion des morgenjournal.eu oder das Sekretariat der byrgalobby.eu. Die filtern und moderieren. Und zwar nicht erst, bei Beleidigungen oder Drohungen, sondern bereits bei Respektlosigkeiten.

Wenn es bei direkter Kommunikation in den Gruppen, das läuft ja fast alles per Email, Konflikte gibt, kann mensch sich an die hauseigene Mediation *y*sotto-voce wenden.

Wie bei allem im Leben: Es funktioniert nicht immer. Es gab und gibt auch bei uns Gruppen, die sich zerstreiten und daran zerbrechen. Im Großen und Ganzen sind wir mit der Kombination von Motto und Mediation aber sehr zufrieden.

 

Ente:
Dann bin ich jetzt auch zufrieden. Alle Post-its abgearbeitet. Ich danke euch für eure Zeit und wünsche euch allen denkbaren Erfolg.

 

DML:
Als Schlusswort möchte ich nochmal sagen: alles beginnt mit den Träumen, Wünschen und Sehnsüchten. Wir laden daher alle Lesa° ein, ihre #Vision2028 mit uns zu teilen.